Spielort: tbc
polyharmonique
Magdalene Harer | Sopran
Joowon Chung | Sopran
Alexander Schneider | Alt & primus inter pares
Johannes Gaubitz | Tenor
Christopher Renz | Tenor
Matthias Lutze | Bass
Martin Janzten | violone
Tinneke Steenbrink | orgel
"Johann Sebastian Bach gehöret zu einem Geschlechte, welchem Liebe und Geschicklichkeit zur Musick, gleichsam als ein allgemeines Geschenck, für alle seine Mitglieder, von der Natur mitgetheilet zu seyn scheinen."
Die enge Verbundenheit der Musikerfamilie Bach ist durch verschiedene Quellen belegt. Sie trafen sich regelmäßig zu Familienfeiern, tauschten Erfahrungen aus und hielten stets Ausschau nach offenen Stellen für Musiker. Der Name „Bach“ war in Mitteldeutschland während der Barockzeit fast gleichbedeutend mit dem Berufstitel „Musiker“. Bemerkenswert ist, dass Johann Sebastian Bach – das heute bekannteste Mitglied der Dynastie – selbst großen Wert auf die Bewahrung der Familientradition legte. Im Jahr 1735, mit 50 Jahren und als angesehener Thomaskantor in Leipzig, begann er sorgfältig die „Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie“ (Die Herkunft der musikalischen Familie Bach) niederzuschreiben. Er erfasste jeden Musiker seiner weitverzweigten Familie und ergänzte alle ihm bekannten biografischen Informationen. Doch Johann Sebastian Bach interessierte sich nicht nur für Lebensdaten, sondern auch für die Musik seiner Vorfahren. Von seinem Vater, dem Eisenacher Stadtmusiker Johann Ambrosius Bach, hatte er eine Sammlung vokaler Kompositionen seiner Ahnen geerbt. Diese bewahrte er sorgfältig auf und übergab sie später seinem Sohn Carl Philipp Emanuel Bach. In dessen Nachlassverzeichnis taucht dieses umfangreiche Manuskriptbündel unter dem Namen „Alt-Bachisches Archiv“ auf. Dieses Archiv bildet auch die wichtigste Grundlage für das Konzertprogramm „Family Affairs“ des Ensembles Polyharmonique. Aus dieser wertvollen Sammlung wurden vier Kompositionen ausgewählt, die gemeinsam mit weiteren Werken verschiedener Generationen der Familie Bach bis ins späte 17. Jahrhundert erklingen. Dabei zeigt sich nicht nur eine stilistische Verwandtschaft zwischen den Stücken – etwa durch die Besetzung mit vier bis sechs Stimmen und Basso Continuo –, sondern auch ein unverwechselbarer „familiärer Klang“.
Das Ensemble Polyharmonique nähert sich dem musikalischen Kern der Familie in seiner reinsten Form und verspricht neue Einblicke in das Universum dieser einzigartigen Musikerfamilie. Ihren Höhepunkt findet diese klangliche Reise in der 20-minütigen Motette „Jesu, meine Freude“. Hier greift Johann Sebastian Bach zahlreiche stilistische Elemente seiner Vorfahren auf und führt das Genre zu strahlender Perfektion.
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